Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen FSME allen Personen, die sich in FSME-Gebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten. Dies gilt für alle, die sich häufig in der Natur aufhalten wie Spaziergänger, Camper, Radfahrer, Jogger, aber auch Forstarbeiter und Beschäftigte in der Landwirtschaft. Auch Stadtparks und Gärten sind Lebensräume für Zecken.
Für gefährdete Bevölkerungsgruppen übernehmen innerhalb Deutschlands in der Regel die Krankenversicherungen die Kosten der Impfung. Ausnahmen sind beruflich bedingte Impfungen (z.B. bei Forstarbeitern) und, je nach Krankenkasse, auch Reiseimpfungen vor Auslandsreisen.
Aufbau des Impfschutzes (Grundimmunisierung)
Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich. Nach dem üblichen Impfschema wird ein bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite Impfdosis verabreicht. Eine dritte Impfung erfolgt dann, je nach verwendetem Impfstoff, nach weiteren 5 bis 12 bzw. 9 bis 12 Monaten.
Um schon zu Beginn der Zeckensaison ab April für das laufende Jahr geschützt zu sein, ist es sinnvoll, mit der Impfserie in den Wintermonaten zu beginnen. Bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften ein Schutz, der für die laufende Saison zunächst ausreichend ist. Für eine länger anhaltende Schutzwirkung ist dann die dritte Impfung erforderlich.
Besonders bei Personen, die einem anhaltenden Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, sollte möglichst dieses „normale“ Impfschema angewandt werden, da es bereits die höchste Schutzwirkung nach der 2. Impfung bietet.
Auffrischungsimpfungen
Bei fortbestehendem Ansteckungsrisiko wird eine erste Auffrischimpfung nach 3 Jahren empfohlen. Die nachfolgenden Auffrischungen sind dann alle 5 Jahre erforderlich. Je nach verwendetem Impfstoff sollte die Impfung ab dem Alter von 50 bzw. 60 Jahren alle 3 Jahre aufgefrischt werden.
Schnellschema
Wird ein besonders schneller Schutz benötigt, z.B. bei kurzfristig geplanten Reisen in FSME-Risikogebiete, kann eine Impfung nach dem sogenannten Schnellschema durchgeführt werden. Hierbei hängt das Impfschema vom verwendeten Impfstoff ab. Es sind zwei bis drei Impfungen nötig. Ein Impfschutz für ein bis anderthalb Jahre kann damit schon 3 bis 5 Wochen nach der ersten Impfung erreicht werden. Je nach verwendetem Impfstoff wird eine vorgezogene Auffrischimpfung erforderlich. Bitte fragen Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt nach dem am besten für Sie geeigneten Impfschema.
Die in Deutschland erhältlichen Impfstoffe schützen übrigens auch vor den nahen Verwandten der hiesigen FSME-Virusstämme, die im östlichen Europa und in Asien vorkommen. Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose hat die FSME-Impfung keine Schutzwirkung.
Tipp: Nach jedem Zeckenstich sollte auch der Tetanus-Impfschutz überprüft werden!
Mögliche Nebenwirkungen der FSME-Impfung
Als häufigste Impfreaktionen werden Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle beschrieben. Diese Beschwerden treten auch bei anderen Impfungen auf und zeigen an, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt.
Innerhalb der ersten vier Tage nach der Impfung können Allgemeinsymptome wie Temperaturerhöhung und Fieber, Kopf-, Muskel- sowie Gelenkschmerzen, Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden vorkommen.
In der Regel klingen die beschriebenen Reaktionen auf die Impfung schnell und folgenlos wieder ab. Sie treten vor allem bei der ersten Impfung, seltener bei den weiteren Impfungen auf.
Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind sehr selten. In Einzelfällen wurden (vor allem bei Erwachsenen) Erkrankungen des Nervensystems, z. B. Lähmungen beschrieben, die auch länger anhalten können.
Wichtiger Hinweis
Bei einer nachgewiesenen schweren Allergie gegen Hühnereiweiß sollten Sie zusammen mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt den Nutzen und die Risiken der FSME-Impfung gegeneinander abwägen.